Küssen ist nach wie vor eine der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen der deutschen Bevölkerung. Küssen liegt in der Beliebtheit weit vor Autowaschen, Zahnarztbesuchen und dem Einfangen entlaufener Katzen.

Umfragen zufolge mögen sich küssende Menschen sehr. Oder sie beginnen sich zu mögen. In einigen Fällen ist die Zuneigung allerdings erkauft.

Experten unterscheiden die Stufen Knutschen, Küssen und die Variante Zungenkuss. Knutschen gibt es in der feuchten und subtropischen Variante, Küssen in feucht, trocken und undefinierbar und der Zungenkuss wird in den Ausführungen feucht und oral geliefert.

Knutschen ist eine ungelenke Vorstufe des Küssens und wird oft von unerfahrenen Jugendlichen bei ersten Annährungsversuchen angewandt. Erwachsene nutzen das Knutschen in schlecht beleuchteten Bars unter Alkoholeinfluss oder im Pärchensitz in Kinos. Bei  Knutschen im Kino werden vor allem Popcornreste und der Geschmack von Flaschenbieren ausgetauscht. Meistens dann, wenn der Film nichts taugt. Die bekannteste Nebenwirkung sind Knutschflecken am Hals mit Schokorand.

Zahnärzte weisen darauf hin, dass Zungenküsse eine grundlegende Veränderung der Flora und Fauna im Mundraum bewirken. Dabei werden Stellen durch die Zunge berührt, die noch nie eine Zahnbürste gesehen haben. Zungenküsse werden auch gezielt eingesetzt, um dem Partner den Rest des Speiseeises vor dem Verschlucken noch zu entreißen. Dieses Phänomen ist besonders bei futterneidischen Frauen zu beobachten.

Das richtige Küssen erfordert Übung und etwas Erfahrung. Übt der Mann beim Küssen zu viel Druck aus, gilt er in den Augen der Frau als gierig. Küsst sie ihn nur dann, wenn er ihre Einkäufe bezahlt, gilt sie als gierig.

Zu feuchte Küsse empfinden Frauen als unangenehm oder gar widerlich. Ausnahmen werden allerdings gerne bei Bond-Darstellern gemacht, die gerade dem Meer entsteigen.

Küsst Er mit wenig Druck, gilt er als Weichei und unzuverlässig. Küsst Sie mit wenig Druck ist sie sensibel, unentschlossen, hat ihre Tage, ist romantisch, will nur spielen, hat nicht ihre Tage oder hat sich den Falschen ausgesucht.

Auch bei der Partnerwahl spielt küssen eine wichtige Rolle. Beim Küssen werden eine Vielzahl sehr unterschiedlicher chemischer Botenstoffe ausgetauscht. So werden unbewusst die Charaktereigenschaften des Kusspartners offenbart. Daran erkennt man, ob das Gegenüber feinfühlig, sensibel, kinderlieb, melancholisch oder kratzbürstig veranlagt ist.

Erfahrene Küsser können bereits in der ersten Sekunde des Küssens erkennen, ob es sich um eine beruflich erfolgreiche Melancholikern mit Weinkeller oder eher um eine bodenständige Pils-Pumperin in aufbereiteten Second-Hand-Klamotten handelt.

Geht ihr Blick nach dem ersten Kuss nach unten, hat sie eine Tendenz zu Heulattacken beim Betrachten von Katzenvideos. Blickt sie nach dem Kuss direkt in seine Augen und grinst, muss mit Schlafmangel in den kommenden Tagen rechnen.

Schwieriger ist die Beurteilung bei stark geschminkten Lippen. Der Lippenstift verhindert die Übertragung und Analyse der Botenstoffe. Die Folge sind Fehlurteile bei der Einschätzung der Partnerin oder des Partners, stark überhöhte Getränkerechnungen in Cocktailbars und Langzeitbeziehungen, in denen die Partner großen Wert auf getrennte Schlafzimmer legen.

Frauen sind beim ersten Kuss mit dem potentiellen Partner besonders kritisch und verzeihen nichts. Wird der erste Kuss vergeigt, hat er es schwer. Aus diesem Grund müssen die meisten Männer ein Leben lang immer die Rechnung beim Essengehen mit ihrer Partnerin bezahlen.