Die Kölschen immobilen und mobilen Verkehrs- und Betriebsstätten (KimVB) haben einen speziellen Service für Zigarrenraucher eingerichtet. Diese dürfen das Angebot der KimVB bei Außentemperaturen über 22 Grad Celsius ab sofort kostenlos nutzen. Voraussetzung ist, dass die gediegenen Rauchwarenverbraucher während der Fahrt permanent eine brennende Zigarre mindestens mittlerer Tabakqualität mitführen. Die Zigarre darf bei der Kontrolle durch das Personal erst zu einem Drittel abgebrannt sein. Der Geschmack sollte sich in der Bandbreite zwischen mild bis würzig bewegen. Wichtig ist, dass der Rauch ausreicht um im Umkreis von drei Metern den Schweißgeruch und sonstige Gerüche der mitreisenden Fahrgäste olfaktorisch zu neutralisieren oder wenigstens zu übertünchen.
Zu Babys und Kleinkindern muss der Zigarrenreisende einen Mindestabstand von 11 Zigarrenlängen halten, Mütter dürfen aber auf Nachfrage eine Nase voll Rauch inhalieren, um das angenehme Gefühl von Genuss und Freiheit zu bekommen. Väter dürfen nur an einer vom Zigarrenraucher mitzuführenden Zweitzigarre riechen, damit sie nicht zu sehr in Versuchung gebracht zu werden.
Mit dieser verbraucherfreundlichen Maßnahme soll die Luftqualität in den oft überfüllten Waggons der KimVB deutlich verbessert werden und gleichzeitig der Energieverbrauch bei den im Sommer auf Hochtouren laufenden, sehr energieintensiven, weil mit Braunkohle betriebenen Lüftungsanlagen, deutlich reduziert werden.
Das Zugbegleitpersonal wird aktuell in aufwendigen Schulungen in den verschiedenen Zigarrenqualitäten unterrichtet. Minderwerte Zigarren sollen so schnell im Alltagseinsatz erkannt werden. Die Abteile der KimVB-Zugführerrinnen und –Zugführer werden mit Schleusen ausgestattet, die ein Eindringen des Zigarrenrauches an den Arbeitsplatz derselben verhindern sollen. Bei Tests auf der stark beanspruchten Linie 666 von Köln-Mitte bis Köln-Hoppelstrasse war es im Vorfeld zu einem außerplanmäßigen Notfall-Halt gekommen. Der Zugführer, ein Zigarettenraucher seit über 25 Jahren, klagte über Übelkeit durch eintretenden Zigarrenqualm aus dem Passagierbereich.
Kritiker bemängeln, dass Pfeifenraucher und Zigaretten- sowie Zigarilloraucherinnen und –Raucher durch diese Maßnahme gravierend benachteiligt werden und fordern Nachbesserungen. Unklar ist noch, ob alle Waggons mit Aschenbechern ausgestattet werden oder ob es ausreicht, dass die KimVB-Kontrolleure sogenannte provisorische Zigarrenascheauffangbehälter(Pzigbä) mit sich führen.
Bis zum Jahr 2029 sollen insgesamt 180 neue Waggons angeschafft werden, deren Lüftungsanlagen in der Lage sind, auch bei tropischen Temperaturen mehr als 60 Personen pro Waggon mit genügend Frischluft zu versorgen. Überzählige Fahrgäste dürfen zum halben Preis auf dem Dach der Waggons mitfahren. Bis dahin dürfen vier der acht Kippfenster pro Waggon während der Fahrt gekippt werden. Die KimVB empfiehlt ihren Fahrgästen weiterhin, vor dem Besteigen der Waggons tief Luft zu holen und diese bis Fahrtende anzuhalten. Das wäre mit etwas Übung kein Problem. Dann würde der Geruch im Nahbereich gar nicht so auffallen.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.