Wie habt ihr den Tag verbracht, liebe Schwitzbolde? Schwitzend dürfte mit höchster Wahrscheinlichkeit eine richtige Antwort sein. Ich habe heute ziemlich geschwitzt. Wie auch gestern. Ausnahme waren die knapp zwei Stunden Aufenthalt in einem klimatisierten Möbelhaus samt angeschlossenem Schnellrestaurant. Das Bummeln durch diese sehr schön thematisch, äh, aufgemöbelten Einrichtungswelten ist wirklich entspannend. Hin und wieder. Wenn nicht gerade Menschenmassen dieser Beschäftigung nachgehen. Außerdem macht es schon Spaß mit einem deutlich überladenen Transportkarren durch den Laden zu brettern und dabei die Anordnung der Waren etwas umzuarrangieren.
Nach dem gestrigen Besuch des Möbelhauses habe ich heute den dort erstandenen Bücherschrank aufgebaut. Das ging wider Erwarten sehr schnell und ohne Kollateralschäden ab. Die neuen Gartenmöbel kamen bereits gestern Abend zum Einsatz. Danach wurde die Wohnung feucht gewischt. Der Boden war bereits nach wenigen Sekunden trocken, der Putzende schwitzte noch deutlich länger nach und musste sich danach erst mal mit einem Kaffee auf dem Balkon und den eben genannten Möbeln zum ausschwitzen niederlassen. Bei großer Hitze soll man ja eher warme Getränke zu sich nehmen, weil der Körper sonst noch mehr schwitzt. Oder so ähnlich.
Die Hitzewelle beeinflusst sehr deutlich meinen Tagesablauf. Jetzt muss ich dreimal wöchentlich den Müll runterbringen, weil die sich sonst expotentiell vermehrenden Fruchtfliegen aus dem Mülleimer heraus eine Invasion der Küche starten würden. Und dann müsste ich mit dem Staubsauger die kleinteilige Invasion wegsaugen und danach den sehr lebhaft agierenden Staubsaugerbeutel vorsorglich entsorgen. Beim Arbeiten am Schreibtisch muss ich regelmäßig T-Shirt-Trockenpausen einlegen.
Hitze hat aber auch viele Vorteile. Gerade für Künstler. Ölfarben trocknen auf der Leinwand schneller als üblich ab und können dann übermalt werden. Das visuelle Angebot an kurzen und sehr luftigen getragenen Kleidungsstücken in der Öffentlichkeit ist sehr breitgefächert und bietet ständig wechselnde Inspirationen für den Geist. Dies muss allerdings mit den vielfältigen ästhetischen Defiziten gegengerechnet werden. Rechnen und gerade das Gegenrechnen fällt bei diesen Temperaturen sehr schwer.
Der Besuch des Möbelhauses hat mich übrigens an meine Grenzen geführt. Trotz der Klimatisierung fiel mir das Aufsummieren und Berechnen des Platzbedarfes für die gesammelten Möbelpakete im Auto sehr schwer. Ich befürchtete einen Mangel an Platz bei einem zu viel an Paketen. Und dann steht man da und Lösungen müssen gefunden werden. Man kann zwar mal im Notfall einen Passagier auf dem Autodach mitnehmen, aber die Kratzspuren der Fingernägel im Lack und der stetig fließende Angstschweiß auf der Frontscheibe, vermischt mit dem zählebigen Harztropfen der trockenen Bäume macht das Ganze etwas unschön. Zum Glück hatte meine wohltemperierte Begleiterin die Sache im Griff respektive den Überblick über das Fassungsvermögen des Fahrzeuges. Alles passt hinein, sogar der Kofferraum ging problemlos zu. Und die Passagiere verteilten sich problemlos auf die noch verfügbaren Plätze im Auto. Nach einer kurzen Schleppeinlage vom Parkplatz durch das Treppenhaus in meine Wohnung war der hechelnde Teil des Abends beendet.
Jetzt sitze ich hier frisch geduscht, der Ventilator wälzt die Luft um und macht den Schreibvorgang sehr angenehm. Ich muss mir überlegen, wie ich die neu gewonnenen Lagerkapazitäten für Bücher verteile. Eine gute Gelegenheit zum Aussortieren der überschüssigen Besitzstände. Das kommt aber erst in der kommenden Woche. Für heute ist erst mal Schwitzstopp.
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